Afrikanisch-wienerische Begegnung
Mut hat Cyril Chaka aus Nigeria bewiesen: Der Flüchtling, dessen Asylverfahren in Österreich noch läuft, stellte sich bei der Südwind-Veranstaltung „Flucht.Hintergründe“ am 3. Oktober den Fragen eines Wiener Publikums, das es genau wissen wollte: „Woher kommen Sie?“, „Warum sind Sie geflohen?“, „Wie sind Sie nach Österreich gekommen?“, „Was machen Ihre Eltern?“ „Haben Sie keinen Deutschkurs gemacht?“ Was als Gespräch und Austausch zwischen afrikanischen und österreichischen WienerInnen geplant war, glich streckenweise einer peinlichen Befragung. Das Interesse war groß, der aufrichtige Wunsch, „mehr“ vom anderen zu erfahren, spürbar – genauso wie die Barrieren, die eine offene Kommunikation verhindern. Wer sich authentische Geschichten über Verfolgung, Flucht und das Leben eines Nigerianers in Wien erwartet hat, ging vielleicht mit einer anderen Erkenntnis nachhause: Der Status eines Asylwerbers ist keiner, in dem sich locker aus dem eigenen Leben erzählen lässt.